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Slow German
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SG Dialog #4: Ein Treffen alter Freunde
SG Dialog #4: Ein Treffen alter Freunde
Episodio en Slow German
Es wird dieses Jahr wieder einige Dialoge geben. Diesen hier habe ich mit meinem treuen Hörer Jack zusammen geschrieben. Wir haben uns überlegt, dass sich zwei alte Freunde wiedertreffen und dann einfach per eMail hin- und hergeschrieben, bis er fertig war. Es ist natürlich alles erfunden. Die neue Stimme hier ist Oliver vom Explikator-Podcast – den kann ich Euch wärmstens empfehlen! Hallo Jack! Lange nicht gesehen! Wie geht es Dir denn? Hallo Annik, mir geht es gut, danke! Es ist wirklich toll, dich wieder zu sehen. Wie geht’s Dir? Und was machst Du? Ach, ich bin zufrieden. Wie lange haben wir uns nicht gesehen? 15 Jahre? Stell Dir vor, ich arbeite immer noch in der gleichen Firma wie damals. Und Du? Lebst Du hier in Berlin? Du hast recht: Es ist mindestens 15 Jahre her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich bin gerade zu Besuch in Berlin, ich mache hier eine Weiterbildung. Ich weiß nicht, ob Du Dich daran erinnerst, dass ich ja für BASF arbeite. Die Firma hat mich nach Amerika versetzt, also bin ich umgezogen. Ich lebe jetzt in einer kleinen Stadt in Tennessee. Wir müssen unbedingt Essen gehen, während ich in Berlin bin. Hast du Zeit? Ich zahle! Da sage ich nicht nein! Ich erinnere mich noch dass Du damals schwer verliebt warst in eine blonde Studentin. Habt Ihr noch Kontakt? Ja, wir waren drei Jahren zusammen. Sie fehlt mir immer noch sehr. Aber sie hat mich nicht geliebt. Sie wollte reisen und keine Kinder haben. Also ist sie Flugbegleiterin geworden, stell Dir vor! Ich glaube, sie ist es immer noch. Aber mir hat das schon das Herz gebrochen, als wir uns getrennt haben. Es hat mich einige Jahre gekostet, über den Liebeskummer weg zu kommen. Jetzt ist das alles vorbei. Ist ja schon lange her. Und Du? Ich habe mittlerweile drei Kinder, zwei Mädchen und einen Jungen. Sie gehen alle schon in die Schule. Ich bin aber allein erziehend, ich habe mich vom Vater der Kinder getrennt. Aber wir sind noch befreundet und er kümmert sich um die Kleinen. Lebst Du gerne in den USA? Gibt es etwas, das Du vermisst oder das in Deutschland besser war? Ja, Das Leben in Amerika ist gut. Meistens sind die Leute nett und das Wetter ist dort, wo ich wohne, milder als in Deutschland. Da, wo ich wohne, herrscht sehr gutes Wetter – es gibt einen zu heißen Monat, einen zu kalten Monat aber die anderen Monate haben alle angenehme Temperaturen. Das Gebirge ist wunderschön, aber Schnee gibt’s im Winter nur selten. Da ist’s in den Alpen schon zuverlässiger. Mein größtes Problem ist die Sprache: Der Dialekt in der Gegend ist echt sehr schwer zu verstehen. Man nennt das “Hillbilly-Southern English”. Das Schlimmste ist aber: Keinerlei Nachtleben. Oder keine Kneipen, in denen man nach der Arbeit ein gutes Bier trinken kann. Klar, es gibt in Tennessee schon Bars, aber die Atmosphäre ist nicht die Gleiche wie hier in einer Kneipe. Na ja… Aber ‘mal eine persönliche Frage: Wie lange bist Du denn schon getrennt? Wie sind deine Kinder mit der Trennung umgegangen? Erzählst du mir mehr über deine Kinder? Wir haben uns vor vielen Jahren getrennt, als die Kinder noch klein waren. Sie kennen es also nicht anders – und da wir Freunde geblieben sind, ist es kein großes Problem. Aber es ist natürlich anstrengend! Meine jüngste Tochter ist 6 Jahre alt, sie wurde gerade eingeschult. Mein Sohn ist 9, er ist ein typischer Junge, liebt Dinosaurier und Piraten. Und meine älteste Tochter ist schon 14, sie ist also ein Teenager! Unglaublich, oder? Lebst du allein oder hast Du wieder eine Partnerin? Ich habe leider keine Kinder – obwohl ich gerne welche hätte. Vielleicht eines Tages. Aber momentan habe ich ja nicht einmal eine Partnerin. Ich würde aber schon gerne heitraten und Kinder haben, ich bin da echt altmodisch. Im Moment verbringe ich viel Zeit mit meinen Eltern, ihnen geht es gesundheitlich nicht gut. Oh, das tut mir leid! Aber ich merke schon, wir haben uns viel zu erzählen. Komm, lass uns gleich etwas essen gehen und in Ruhe weiterreden! Gerne. Super. Dann komm mit, da hinten ist mein Lieblings-Inder!   Free Einzelner Kauf: Diese Folge normal schnell gesprochen   Abo: Es gibt einen Podcast von Slow German – dann bekommt Ihr zu jeder Folge eine Vokabelliste, Multiple Choice, Fragen und Antworten sowie die normal schnell gesprochene Folge automatisch dazu. Diese Episode des Podcasts kostenlos als MP3 herunterladen (rechter Mausklick, Ziel speichern unter) Den Text dieser Episode als PDF herunterladen The post SG Dialog #4: Ein Treffen alter Freunde appeared first on Slow German.
Idiomas 9 años
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06:18
SG #114: Til Schweiger
SG #114: Til Schweiger
Episodio en Slow German
Deutschland redet momentan über Til Schweiger. Til Schweiger ist ein Schauspieler. Er wurde 1963 in Freiburg geboren, also im Süden Deutschlands. Er wurde bekannt, als er in den 90er-Jahren in der Fernsehserie „Lindenstraße“ mitspielte und im Kinofilm „Manta, Manta“. Viele machten sich über ihn lustig – er nuschelt sehr, das heißt er spricht sehr undeutlich, und seine Stimme klingt nasal, also als wäre seine Nase zu. Es folgten weitere Filme wie die Komödie „Der bewegte Mann“ oder „Knocking on Heaven's Door“. Er machte auch Ausflüge nach Hollywood und spielte mit Keira Knightley und Angelina Jolie. Auch in „Inglorious Basterds“ war er zu sehen. Soweit, so gut. Das klingt alles nach einem normalen, erfolgreichen Schauspieler-Lebenslauf. Aber es ging weiter. Til Schweiger machte den Film „Keinohrhasen“, eine harmlose kleine Komödie, die im Kino lief. Er schrieb das Drehbuch, führte Regie, spielte selber mit und seine vier Kinder waren ebenfalls mit dabei. Und er war der Produzent. Also eine One-Man-Show. Fast 6,3 Millionen Deutsche sahen den Film. Die Fortsetzung „Zweiohrküken“ funktionierte genauso – 4,2 Millionen Menschen sahen ihn im Kino. Das Erfolgsrezept war gefunden – Til Schweiger machte weiter. 2011 brachte er eine weitere Komödie ins Kino, „Kokowääh“. Wieder 4,3 Millionen Zuschauer. Auch hier gab es wieder eine Fortsetzung. 2015 war sein neuer Film im Kino, „Honig im Kopf“. Darin geht es um einen alten, dementen Mann (gespielt von Dieter Hallervorden, einem beliebten deutschen Komiker) und ein kleines Mädchen. Der Film lockte 7,19 Mio. Menschen ins Kino und ist damit auf Platz 6 der erfolgreichsten deutschen Filme seit 1968. Ist Til Schweiger in Deutschland beliebt? Schwer zu sagen. Die Menschen sehen gerne seine Filme, aber viele mögen ihn als Person nicht. Seine Filme sind Familienfilme mit viel Gefühl, nicht sehr kompliziert, massentauglich könnte man auch sagen. Er selbst scheint ein Problem mit Kritik zu haben – da Journalisten seine Filme oft nicht mögen, dürfen sie die Filme vor Kinostart nicht mehr sehen. Einen Coup landete Til Schweiger, als er Tatort-Kommissar wurde. Der Tatort ist die älteste Krimi-Reihe in Deutschland, die jeden Sonntagabend im Fernsehen läuft. Til Schweigers Tatort-Fälle sind anders als andere. Sie sind brutaler. Der erste Fall knackte Rekorde – 12 Millionen Menschen schalteten den Fernseher ein, um ihn zu sehen. Gerade liefen zwei weitere Folgen im Fernsehen – allerdings nicht sehr erfolgreich. Und am nächsten Tag machte Til Schweiger Schlagzeilen, weil er bei Facebook einen Post absetzte, der viele verwunderte. Darin beschimpfte er Kritiker und andere Tatort-Kommissare. Nicht sehr professionell und kollegial. Hatte er Alkohol getrunken? Weiß man nicht. Ich finde, es klingt so. Til Schweiger macht gerne derartige Schlagzeilen – vor einiger Zeit ohrfeigte er einen anderen erfolgreichen deutschen Schauspieler in der Öffentlichkeit... Bildet Euch selbst Eure Meinung – alle vier Tatort-Folgen sind derzeit in der Mediathek zu sehen – das gilt aber leider nur im Januar 2015. Den Link seht Ihr auf www.slowgerman.com. http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/videos/index.html
Idiomas 9 años
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05:24
SG #113: Kochen und Backen
SG #113: Kochen und Backen
Episodio en Slow German
Die Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit des Kochens und Backens. Denn gutes Essen verkürzt den langen Winter und macht einfach Spaß! Im Advent, also in den vier Wochen vor Weihnachten, backen viele Deutsche Plätzchen. Das sind kleine Kekse, die es nur in der Vorweihnachtszeit gibt. Ich habe Euch schon davon erzählt – wir backen Vanillekipferl, Zimtsterne, Engelsaugen und ähnliches. Um die Rezepte zu verstehen, muss man einiges lernen. Wir messen unsere Zutaten auf einer Küchenwaage ab. Wir brauchen also 200 Gramm Mehl oder 150 Gramm Zucker. Die Zutaten werden in einer Schüssel vermischt. Dann muss man beispielsweise noch ein Ei trennen – es also aufteilen zwischen Eiweiß und Eigelb. Oder das Eiweiß zu Eischnee schlagen. Also so lange mit dem Rührgerät rühren, bis das Eiweiß fest wird. Und diesen Eischnee dann unterheben – also vorsichtig unter die anderen Zutaten rühren. Andere Maßeinheiten sind für uns noch Esslöffel und Teelöffel. Das sind also die kleinen und großen Löffel, mit denen wir auch essen – normales Besteck. Und es gibt noch die Prise – eine Prise Salz ist zum Beispiel genau das, was zwischen Daumen und Zeigefinger t. Flüssigkeiten messen wir mit einem Messbecher ab, und zwar in Millilitern. Wenn der Teig fertig ist, schieben wir den Kuchen in den Backofen und backen ihn, bis er fertig ist. Beim Kochen verwenden wir die gleichen Maßeinheiten. Also Gramm, Esslöffel und Teelöffel oder Prise. Wir stellen einen Topf auf den Herd, oder eine Pfanne. In einem Topf wird eher gekocht, in einer Pfanne gebraten. Wir braten also in etwas Öl Fleisch in einer Pfanne an und kochen im Topf eine Suppe. Dann brauchen wir etwas, damit das Essen auch schmeckt. Dazu nehmen wir entweder Gewürze wie Curry und Paprika oder Kräuter wie Oregano und Basilikum. Wir salzen und pfeffern unser Essen, rühren mit dem Kochlöffel um und müssen die Sauce am Ende vielleicht noch aufkochen, also kochen bis sie Blasen wirft. Am Ende können wir unser Essen noch mit Käse überbacken – zum Beispiel wenn wir Nudeln gekocht haben. Dann streuen wir geriebenen Käse über die Nudeln, die in einer Auflaufform sind. Die Auflaufform stellen wir dann noch einige Minuten in den Backofen, damit der Käse schmilzt. Bevor wir das Essen servieren können, müssen wir den Tisch decken. Wir stellen Teller auf den Esstisch, legen Besteck dazu und eine Serviette. Gläser dürfen auch nicht fehlen und Getränke. Manche stellen einfach die Töpfe auf den Tisch, damit sich jeder bedienen kann. Andere richten schöne Portionen in der Küche an und servieren die fertigen Teller mit dem Essen am Tisch. Gerade an Feiertagen wie an Weihnachten gibt es mehrere Gänge, also eine Vorspeise, eine Hauptspeise und eine Nachspeise. Und bevor wir anfangen zu essen wünschen wir uns einen guten Appetit! Danach müssen wir noch den Tisch abräumen, das Geschirr spülen oder in die Spülmaschine einräumen und die Reste in den Kühlschrank stellen. Fertig.
Idiomas 9 años
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06:14
SG #112: Winter
SG #112: Winter
Episodio en Slow German
Es ist kaum zu glauben: Am Wochenende war es hier in München so warm, dass die Menschen draußen in den Biergärten saßen. Das ist für unsere Region hier sehr untypisch – normalerweise ist der Dezember sehr kalt. Oft schneit es schon Anfang November, und erst im April werden wir es wieder wärmer haben. Ein halbes Jahr Winter – das ist normal in Deutschland. Aber wir haben uns an die vier Jahreszeiten gewöhnt und genießen es – mal mehr und mal weniger. Natürlich nervt es manchmal, dass es immer kalt ist. Aber es hat auch seine schönen Seiten. Wenn der Herbst langsam zu Ende geht müssen wir hier in Süddeutschland erstmal in die Autowerkstatt: Reifen wechseln. Die Sommerreifen werden abmontiert, die Winterreifen aufgezogen. Ich mache das nicht in der Werkstatt, sondern mit meinem Papa zusammen. Das macht richtig Spaß, auch wenn es sehr anstrengend ist. Was nervt ist, dass man sein Auto morgens ausgraben muss, wenn über Nacht Schnee gefallen ist. Die Scheibe muss freigekratzt werden, damit man wieder durchsehen kann. Das dauert ganz schön lange! Im Winter werden die Kerzen aus dem Keller geholt und wir zünden sie an. Vor Weihnachten stellen wir den Adventskranz aus Tannenzweigen mit seinen vier großen Kerzen auf den Tisch. Jede Woche zünden wir eine neue Kerze an – bis Weihnachten ist. Am Ende brennen also alle vier Kerzen. Dann trinken wir Tee, Kaffee und essen dazu selbstgebackene Plätzchen. Plätzchen, so heißen die kleinen Gebäckstücke hier im Süden – im Norden sagt man Kekse dazu. Es gibt viele Rezepte für Plätzchen – Kokosmakronen, Vanillekipferl, Zimtsterne oder Spitzbuben zum Beispiel. Und natürlich Lebkuchen. Süßes gehört zur Vorweihnachtszeit dazu, genauso wie Gewürze wie Zimt, Vanille oder Orangenduft. Am schönsten ist es natürlich, wenn draußen Schnee liegt und trotzdem die Sonne scheint. Dann können wir einen Spaziergang im Schnee machen. Wir können einen Schneemann bauen oder eine Schneeballschlacht machen – dazu bewerfen wir uns mit Kugeln aus Schnee. Wer selber ein Haus hat, der muss früh morgens den Bürgersteig freiräumen – hier darf kein Schnee mehr liegen, wenn die Leute zur Arbeit gehen. Das kann ganz schön anstrengend sein! Natürlich können wir im Winter auch Skifahren oder mit dem Schlitten die Hügel hinuntersausen. Für Kinder ein großer Spaß – und für die Erwachsenen natürlich auch. Viele gehen im Winter auch gerne Schlittschuhlaufen. Sie fahren mit ihren Schlittschuhen auf der Eisfläche im Kreis. Wichtig ist im Winter vor allem gute Kleidung. Männer tragen dann lange Unterhosen, die sehen aus wie Leggings. Frauen und Kinder tragen eher Strumpfhosen. Dann am Besten Zwiebel-Look: Also viele verschiedene Lagen übereinander. Ein T-Shirt, darüber ein Hemd und noch ein Wollpulli. So bleibt einem schön warm und man kann trotzdem eine Schicht ausziehen, wenn man in ein Café geht. Und dann natürlich Mütze, Schal und Handschuhe! Und ein dicker Daunen-Anorak, also eine dicke Jacke, die mit Federn gefüllt ist. Das hält warm. Vor Weihnachten gehen wir gerne auf den Christkindlmarkt – er heißt im Norden Weihnachtsmarkt. Dort kann man an kleinen Buden Geschenke kaufen und Christbaumschmuck, aber auch und vor allem leckere Dinge essen und trinken. Hier trinken wir Glühwein oder Kinderpunsch – das ist die Variante ohne Alkohol. Das sind heiße Getränke mit vielen weihnachtlichen Gewürzen drin. Wir stehen zusammen in der Kälte und unterhalten uns. Ist das komisch für Euch? Wie sieht Euer Winter aus? Schreibt gerne in die Kommentarfunktion!
Idiomas 9 años
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05:31
SG #110: Hofbräuhaus
SG #110: Hofbräuhaus
Episodio en Slow German
Es gab einmal einen Herzog in Bayern, er hieß Wilhelm V. Ein Herzog ist ein hohes Mitglied des Adels, in England wäre das ein Duke. Dieser Herzog jedenfalls wollte am Wittelsbacher Hof, also dem Sitz seiner Familie, immer genügend Bier zur Verfügung haben. Das Bier musste er von kleinen privaten Brauereien kaufen – oder sogar aus anderen Bundesländern importieren. Das wollte er nicht mehr, weil es zu teuer war. Er wollte lieber, dass in München selber Bier gebraut wurde. Also gab er den Auftrag, ein Hofbräuhaus zu bauen. Das war 1589. Und diese Geschichte ist kein Märchen, sondern wahr. Jetzt wisst Ihr also schon einmal, woher das Hofbräuhaus seinen Namen hat: Hof, weil es den Hof beliefern sollte, also die Adeligen. Bräu weil hier Bier gebraut wurde – und Haus ist klar, oder? Im Hofbräuhaus wurde Braunbier gebraut. Etwas anderes durfte man hier nicht brauen, denn Weißbier durfte nur eine Familie im Bayerischen Wald brauen. Als der letzte Nachkomme dieser Familie starb, sicherte sich der Sohn des Herzogs dieses Recht. Somit durfte im Hofbräuhaus auch Weißbier gebraut werden. Schnell wurde das Bier beliebt und das Hofbräuhaus wurde zu klein, also musste ein Neubau her – am heutigen „Platzl“. Ab 1608 wurden hier Braunbier und Weißbier gebraut. Ab 1610 durften auch Wirte und normale Bürger das Bier kaufen. 1828 erlaubte dann König Ludwig I., dass im Hofbräuhaus auch gleich getrunken werden durfte – vorher war es sozusagen nur die Fabrik für Bier. Bald kamen die ersten Touristen. Das Hofbräuhaus wurde dann verlegt, und zwar in die Innere Wiener Straße – dort ist auch heute noch der Hofbräukeller ein beliebter Gasthof mit großem Biergarten. Hier wurde von nun an das Bier gebraut. Nach einigen Umbau- und Neubauarbeiten wurde das Hofbräuhaus am Platzl 1897 zum Gasthof ohne Brauerei – so wie wir es heute kennen. Im Hofbräuhaus wurde nicht nur Bier gemacht, sondern auch Politik: Hier wurde 1919 die Münchner Räterepublik ausgerufen und die Brauerei gehörte von nun an dem Staat. Noch etwas ierte hier – leider mit weitreichenden Folgen: 1920 wurde im Hofbräuhaus die NSDAP gegründet. 1945, also gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das Hofbräuhaus zerstört – danach wieder aufgebaut. Täglich kommen nun bis zu 35.000 Besucher hierher. Heute ist das Hofbräuhaus eine große Gaststätte, die natürlich für Touristen weiterhin interessant ist. Aber auch viele Einheimische kommen regelmäßig hierher, es gibt Stammtische für die Stammgäste, sie haben hier sogar ihre eigenen Bierkrüge „geparkt“. Meistens gibt es zum Essen und dem Bier traditionelle bayerische Blasmusik. Und im Sommer kann man wunderbar im Innenhof im Biergarten sitzen. Insgesamt haben 3500 Menschen Platz im Münchner Hofbräuhaus. Auf dem Oktoberfest gibt es ein Hofbräu-Festzelt – es gehört zu den größten Zelten auf der Wiesn. Hier können 10.000 Menschen gleichzeitig feiern! Seit 1987 wird nicht mehr in der Innenstadt das Bier gebraut, sondern am Stadtrand, in München-Riem. Hier im Osten der Stadt ist auch die Messe München angesiedelt. Wenn Ihr in den USA lebt, könnt Ihr übrigens auch in ein echtes Hofbräuhaus gehen: Es wurde 2004 in Las Vegas eröffnet. Auch in Tokio steht eines, in Dubai und in Seoul. Hofbräu ist zum Franchise-System geworden. In diesem Sinne: Prost!
Idiomas 9 años
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06:56
SG #109: FKK
SG #109: FKK
Episodio en Slow German
Wisst Ihr, was FKK ist? Die Abkürzung steht für Freikörperkultur. Ihr kennt das vielleicht als Nudismus. Es geht kurz und knapp um nackte Menschen. 1898 gab es in Essen den ersten FKK-Verein. Während man früher oft nackt gebadet hatte, wurde das immer mehr ein Tabu. Man zeigte sich nicht mehr nackt in der Öffentlichkeit, das galt als unmoralisch. Die FKK-Vereine wollten aber wieder zurück zur Natur. Für sie war Nacktheit nichts unmoralisches oder verwerfliches, sondern etwas ganz natürliches. Vor allem in der DDR setzte sich die Freikörperkultur durch. An vielen Badeseen und am Meer gab es eigene FKK-Bereiche. Nacktheit wurde von vielen Bürgern toleriert. Es gibt sogar eine Studie, die besagt, dass Deutschland weltweit die größte Akzeptanz von Nacktheit hat – angeblich waren ein Drittel der befragten Deutschen schon einmal nackt in der Öffentlichkeit unterwegs. Die meisten von ihnen haben wahrscheinlich nackt in einem See gebadet. Verboten ist es jedenfalls nicht, in Deutschland an einem See oder am Meer nackt zu sein. Hier in München ist es sogar eine touristische Attraktion: An einem bestimmten Ort in München sieht man nämlich bei schönem Wetter immer nackte Menschen. Im Englischen Garten, dem größten Park Münchens, gibt es einen kleinen Bach, der mitten durch das Gelände verläuft. An diesem Bach liegen im Sommer viele Menschen, und in einem bestimmten Bereich eben auch nackte Menschen. Die Münchner nennen sie „die Nackerten“. Es wirkt irgendwie ganz normal und natürlich, wenn die Menschen sich dort nicht anziehen, sondern so wie sie sind herumliegen. Man sagt dazu übrigens auch „so wie Gott sie schuf“. Also unbekleidet. Komisch ist es immer nur, wenn man selbst dort vollständig bekleidet spazieren geht – das wirkt immer, als wäre man ein Spanner. Ein Spanner ist ein Mensch, der nackte Menschen anglotzt, und zwar mit eindeutigem sexuellem Hintergrund. Und nur um das noch einmal klarzustellen: FKK hat nichts mit Sexualität zu tun, es bedeutet nicht, dass hier Orgien stattfinden oder dass die Männer hier sofort über jede Frau herfallen. Nackt sind hier alte Menschen genau wie junge, Senioren wie Kinder, Männer und Frauen. Und es stört niemanden. Wie ist das in Eurem Land? Darf man sich nackt in der Öffentlichkeit aufhalten? Wie steht Ihr dazu? Ich freue mich über Eure Kommentare! Die schneller gesprochene Version dieser Folge findet Ihr übrigens wie immer im Podcast. Ebenso Lernmaterial. Näheres dazu auf www.slowgerman.com.
Idiomas 9 años
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05:11
SG #107: Kaffee und Kuchen
SG #107: Kaffee und Kuchen
Episodio en Slow German
Die Deutschen sind nicht gerade als Gourmets bekannt. Für viele von uns ist Essen nur Nahrungsaufnahme – kein Genuss. Aber was gibt es Schöneres auf der Welt, als etwas Leckeres zu trinken und zu essen? Deswegen möchte ich Euch heute eine typisch deutsche Angewohnheit näherbringen: Kaffee und Kuchen. Die klassische Zeit für Kaffee und Kuchen ist der Sonntag. Man schläft länger als sonst, steht dann langsam auf, frühstückt ausgiebig, liest vielleicht eine Zeitung, isst lecker zu Mittag und geht dann spazieren. Das natürlich alles am Besten mit Freunden und der Familie. Gerne auch mit mehreren Generationen. Geht mal am Sonntag in einen deutschen Park – Ihr werdet sehen, wie viele Menschen sich dort tummeln. Sie gehen spazieren, unterhalten sich, besehen sich die Landschaft und freuen sich, dass sie nicht arbeiten müssen. Wer dann ein paar Kilometer hinter sich gebracht hat, der braucht natürlich eine Belohnung. Und diese Belohnung ist Kaffee und Kuchen. Hier gibt es zwei Varianten: Entweder man geht in ein Café und bestellt dort, oder man backt selbst und isst zu Hause. Klassische Kuchen für den Sonntagnachmittag sind beispielsweise Käsekuchen mit Sahne oder Marmorkuchen in Gugelhupf-Form oder auch verschiedene Varianten von Apfelkuchen. Ein Foto von einem Gugelhupf stelle ich Euch auf slowgerman.com, damit Ihr wisst, was das ist. Es gibt auch Kuchen, die in verschiedenen Regionen von Deutschland ihren Ursprung haben: Die Schwarzwälder Kirschtorte zum Beispiel oder der Frankfurter Kranz. Rezepte verlinke ich Euch natürlich auch auf slowgerman.com. Wer es traditionell mag, der hat sogar ein bestimmtes Sonntagsgeschirr – ein besonders schönes oder teures Service, das nur am Sonntag benutzt wird. Manche essen während der Woche am Küchentisch – und nur am Sonntag dann am schönen Esstisch im Esszimmer. Die jüngeren Deutschen machen das beides nicht mehr – weil sie meistens gar kein Esszimmer haben in ihren kleineren Wohnungen. Aber die Tradition von Kaffee und Kuchen gibt es weiterhin. Bei uns auch – wobei das Lustige ist, dass wir meistens Tee trinken und Kuchen essen, es aber trotzdem Kaffee und Kuchen nennen. Das ist einfach ein feststehender Begriff. Wer sich aber für Kaffee entscheidet, der trinkt heute meistens moderne italienische Kaffee-Varianten wie Cappuccino oder Latte Macchiato, während es früher eher der klassische Filterkaffee war. Es gibt übrigens noch eine Variante dieser Zwischenmahlzeit am Sonntag: Das Kaffeekränzchen oder den Kaffeeklatsch. Dazu treffen sich meist Frauen während der Woche am Nachmittag. Sie essen ebenfalls Kuchen, trinken Kaffee und reden. Wenn sie über andere Leute reden, nennt man das tratschen. Die Frauen wechseln sich mit dem Kuchenbacken ab, so dass Jede Mal die Gastgeberin ist. Wer tagsüber arbeitet, der hat für diese Treffen natürlich keine Zeit. Aber dafür gibt es ja Kaffee und Kuchen am Sonntag. Gibt es so eine Tradition auch in Eurem Land? Erzählt gerne davon in der Kommentarfunktion auf slowgerman.com, bei Facebook oder Twitter. Ich bin gespannt!
Idiomas 9 años
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05:55
SG #106: Die Schultüte
SG #106: Die Schultüte
Episodio en Slow German
Derzeit sind in Deutschland Sommerferien. Die Schulkinder haben frei, und zwar sechs Wochen lang. Auch viele Kindergärten schließen ihre Türen, dann aber meistens nur zwei bis drei Wochen lang. Viele deutsche Kinder gehen in den Kindergarten. Sie beginnen ihre Zeit im Kindergarten, wenn sie drei Jahre alt sind, und gehen bis zum Schuleintritt in den Kindergarten. Wenn sie dann vom Kindergarten in die Schule wechseln, ist das natürlich ein großer Schritt. Aus Kindergartenkinder werden Schulkinder. Jetzt wird nicht mehr nur gespielt, sondern auch gelernt. Die Schulanfänger nennt man ABC-Schützen. Der erste Schultag spielt in ihrem Leben natürlich eine große Rolle. Der erste Schultag wird gefeiert, und zwar meistens mit der ganzen Familie. Das Schulkind wird schick angezogen und bekommt eine Schultüte, und über diese Schultüte möchte ich Euch heute mehr erzählen. Die Schultüte oder auch Zuckertüte genannt ist rund 70-80 Zentimeter lang, also fast so groß wie das Kind selbst. Sie läuft spitz zu und hat oben meist einen Verschluss. Man kann Schultüten natürlich kaufen, aber viele Kindergartenkinder basteln ihre eigene Schultüte im Kindergarten. Sie rollen dazu festen Karton zu einer Tüte und kleben ihn fest. Dann verzieren sie die Schultüte mit all dem, was sie gerne mögen: mit Glitzeraufklebern, aus Katalogen ausgeschnittenen Bildern, kleinen Steinen oder anderen Dingen. Die Schultüte wird dann von den Eltern gefüllt. Diese Tradition gibt es schon seit 1810. Damals bekamen die Kinder Nüsse, Früchte und Süßes in ihre Schultüten. Als ich ein Kind war bekam ich in der Schultüte Süßigkeiten geschenkt und ein Federmäppchen mit Stiften für die Schule. Heute werden die Inhalte immer teurer, es sind Spielsachen in den Schultüten und kleine Überraschungen. Die Kinder bekommen ihre Schultüte am Morgen des ersten Schultages. Dann gehen sie mit ihren Eltern in die neue Schule, werden dort von den Lehrern begrüßt und gefeiert. Nach dem ersten Schultag dürfen die Kinder dann endlich ihre Schultüten auspacken. So wird der erste Schultag fast zu einer Art Weihnachten – die Kinder sollen den Schulstart positiv in Erinnerung behalten. Damit diese Erinnerung auch Jahrzehnte später noch funktioniert gehört es natürlich dazu, das Kind mit der Schultüte zu fotografieren. Wenn Ihr neugierig seid, wie ich mit meiner Schultüte aussah, dann geht auf slowgerman.com – dort werde ich ein Foto veröffentlichen. Ihr dürft gerne darüber lachen... Wenn Ihr auch ähnliche Fotos von Eurem ersten Schultag habt, würde es mich freuen, wenn Ihr sie bei Facebook postet oder per Twitter!
Idiomas 9 años
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05:21
SG #104: Halligen und Watt
SG #104: Halligen und Watt
Episodio en Slow German
Ich lebe in Süddeutschland, genauer gesagt in Bayern. Ganz am anderen Ende von Deutschland gibt es etwas, von dem ich Euch heute erzählen möchte: das Watt. Das gibt es zum Beispiel an der Nordsee. Ein Watt ist eine Fläche an der Küste. Wenn das Meer sich bei Ebbe zurückzieht, wird diese Fläche trocken – zumindest mehr oder weniger. Es wird eher eine matschige Ebene. Dabei handelt es sich nicht nur um wenige Meter, sondern wirklich breite Abschnitte. Wenn Ebbe ist, kann man wunderbare Wattwanderungen machen. Denn es gibt viel zu sehen: Zum Beispiel wuseln Strandkrabben hin und her, man sieht Wattwürmer und Schnecken. Kinder spielen gerne im Watt, man kann auch mit Pferden durch das Watt reiten. Aber man muss vorsichtig sein – denn zwei Mal in 24 Stunden kommt die Flut, und das kann mitunter sehr schnell gehen. Wer dann zu weit vom Festland entfernt ist, für den wird es gefährlich. Wenn wir schon über die Küste reden, muss ich natürlich auch die Halligen erwähnen. Die Halligen sind kleine Inseln an der Nordseeküste. Es gibt zehn Halligen, sieben davon sind bewohnt. Die Halligen sind sehr flach, sie ragen nur wenige Meter aus dem Meer heraus – wenn eine starke Flut kommt oder ein Sturm, dann werden sie überschwemmt. Deswegen müssen die Pflanzen hier Salzwasser vertragen – und das tun sie auch. Die Hä stehen auf künstlich aufgeschütteten Hügeln, damit sie trocken bleiben. Rund 230 Menschen leben auf den sieben deutschen Halligen. Auf der größten Hallig leben 100 Menschen, auf den kleinen nur 2. Alles, was sie zum Leben brauchen, muss vom Festland entweder per Boot oder mit einer Lore zu den Inseln gebracht werden. Das ist ein kleines Fahrzeug auf Schienen. So wird auch die Post geliefert. Wenn es stürmt sind die Halligen vom Festland abgeschnitten, dann müssen sie auf besseres Wetter warten, bis der Postbote sich wieder auf den Weg machen kann. Mittlerweile leben die meisten Menschen auf den Halligen vom Tourismus. Es ist eine ganz andere Art von Leben, ohne Autos, ohne Komfort. Schwierig wird es nur für die Kinder, die auf den Halligen heranwachsen – sie müssen irgendwann zum Studium oder für die Berufsausbildung aufs Festland umziehen.
Idiomas 9 años
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04:48
SG #102: Gewerkschaften und Streiks
SG #102: Gewerkschaften und Streiks
Episodio en Slow German
Deutschland ist derzeit im Chaos versunken. Naja, ganz so schlimm ist es nicht – aber dieses Jahr haben besonders viele Streiks stattgefunden. Darüber möchte ich Euch heute etwas erzählen. Es gibt in Deutschland viele Gewerkschaften. In einer Gewerkschaft tun sich Menschen zusammen, um ihre Arbeitssituation zu sichern und zu verbessern. Es gibt beispielsweise eine Gewerkschaft, die die Lokführer vertritt. Eine Gewerkschaft, die Dienstleistungsberufe vertritt. Eine Gewerkschaft für Ärzte, eine für Landwirte, eine für die Polizei und so weiter. Eine Mitgliedschaft ist keine Pflicht – aber man kann sich in einer Gewerkschaft engagieren. Dazu wird man Mitglied und zahlt einen jährlichen Beitrag. Dafür bekommt man dann unterschiedliche Leistungen. Ich bin beispielsweise in einer Gewerkschaft, die mir rechtlichen Beistand gibt, wenn ich ein berufliches Problem habe. Sie bezahlt mir sozusagen einen Rechtsanwalt. Die ersten deutschen Gewerkschaften gab es vor ungefähr 150 Jahren. Damals gab es Streiks und Arbeitskämpfe, weil die Arbeiterklasse am Existenzminimum lebte, während es den Unternehmern und Herrschenden so gut ging wie noch nie. Heute sind die Forderungen ähnlich. Die Arbeiter wollen gerechte Löhne. Sie wollen genug Geld verdienen, um ihren Job gut machen zu können und gut leben zu können. In Deutschland streiken derzeit zwei Berufsgruppen: Die Lokführer und die Erzieher. Das bedeutet: Der Eisenbahnverkehr ist momentan sehr eingeschränkt, und die Kindergärten haben geschlossen. Eltern müssen Lösungen finden, wie ihre Kinder dennoch betreut werden können, damit sie weiter arbeiten können. Wer Großeltern in der Nähe hat, hat Glück. Viele andere nehmen die Kinder mit in die Arbeit, nehmen Urlaub oder wechseln sich mit der Kinderbetreuung ab. Eine schwierige Situation. Die Erzieher rufen währenddessen zu Demonstrationen auf und machen ihren Kampf sichtbar. Oft geht es bei Streiks um die Tarifverträge. Diese Verträge sind für die ganze Branche vereinbart und legen beispielsweise das Gehalt von Erziehern fest. Tarifverträge müssen immer wieder an die aktuelle Situation des Landes anget werden. Man streitet also um Geld, um Arbeitszeiten, um Urlaubsansprüche, um Rentenansprüche – und wenn sich die Parteien (in diesem Fall die Gewerkschaft und die Arbeitgeber) nicht einig werden, streiken die Erzieher. Dies baut einen enormen Druck auf die Verhandlungen auf, ist aber das gute Recht von den Angestellten. Auch wenn die Bevölkerung selbst dann darunter leidet. Im Fall der Erzieher ist das Verständnis für die Streiks in der Bevölkerung recht hoch. Jeder weiß, wie wichtig der Job der Erzieher ist, und wie schlecht sie bezahlt werden. Hier in München können sich viele Erzieher nicht leisten, die Miete einer Wohnung zu bezahlen. Sie wohnen daher oft weit außerhalb und fahren zum Arbeiten in die Stadt. Weniger Verständnis haben die Menschen, wenn beispielsweise die Piloten streiken. Sie gehören zu einer privilegierten Berufsgruppe, sie verdienen viel Geld und haben eine gesicherte Altersversorgung. Dennoch haben natürlich auch sie das Recht, zu streiken und ihre Interessen zu vertreten. Wenn aber Flüge annulliert werden und die Menschen nicht in den Urlaub fliegen können, fehlt oft das Verständnis. Ähnlich ist es, wenn die Lokführer streiken – dann fahren keine Züge, die Menschen kommen nicht zur Arbeit, die Straßen sind verstopft weil es überall Staus gibt, die Menschen sind sauer. Ihr seht also – Arbeitskämpfe sind schwierig. Wie ist das in Eurem Land? Schreibt doch unter slowgerman.com in die Kommentarfunktion, es würde mich sehr interessieren! Übrigens: Für Abonnenten gibt es jetzt auch Episoden, in denen ich Märchen vorlese. Viel Spaß damit!
Idiomas 10 años
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SG #101: Erneuerbare Energien
SG #101: Erneuerbare Energien
Episodio en Slow German
Kann man Energie wirklich erneuern? Nein. Natürlich nicht. Aber es gibt Energiequellen, die begrenzt sind. Zum Beispiel Erdöl und Erdgas. Andere Energiequellen sind nicht begrenzt: Die Sonne wird scheinen, so lange es die Menschen gibt. Deswegen nennt man derartige Energiequellen „erneuerbare Energien“. Was gehört noch dazu, außer der Sonnenenergie? Zum Beispiel Erdwärme, Wasserkraft oder Windenergie. Wir müssen auch überlegen, wofür wir Energie eigentlich brauchen. Wir brauchen sie zum Beispiel, um unsere Hä zu heizen. Und natürlich brauchen wir Strom, um unseren Alltag zu meistern: Was wären wir ohne elektrisches Licht, eine Waschmaschine, einen Backofen, einen Staubsauger, einen Fernseher oder das Internet? Der dritte Faktor neben Strom und Wärme ist die Mobilität – bislang verfeuern unsere Autos Treibstoff, aber es fahren schon die ersten Elektroautos durch die Städte. In Deutschland decken die erneuerbaren Energien noch nichtmal ein Drittel der Stromproduktion ab. Das heißt: Mehr als zwei Drittel der Energie kommt in Deutschland noch von „alten“ Methoden wie der Atomkraft oder Kohle. Aber die Zahl der Windkraftwerke und Solaranlagen wächst. Rein theoretisch könnte Deutschland seinen Strom zu 100% aus Wind, Sonne und ähnlichen Quellen erzeugen, aber in der Praxis dauert das noch. Es gibt ein Wort für den Übergang von der alten auf die neuen Energien: Energiewende. Die Energiewende ist ein großes politisches Thema. Deutschland möchte bis zum Jahr 2050 gut 80 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben Deutschland schließlich dazu gebracht, den Atomausstieg zu beschließen. Die Hälfte der Atomkraftwerke ist bereits abgeschaltet, der Rest soll bis 2022 abgeschaltet werden. Alle Parteien haben dafür gestimmt. Auch im Kleinen sieht man, dass sich etwas verändert. Wenn Ihr durch Deutschland fahrt, seht Ihr auf vielen Dächern bereits Sonnenkollektoren. Diese liefern für den Haushalt entweder Strom oder warmes Wasser. Neue Hä wie das in dem ich lebe, haben im Keller keinen großen Tank mit Heizöl wie alte Hä, sondern eine Wärmepumpe. Diese nutzt die Wärme der Erde in einigen Metern Tiefe und sorgt so dafür, dass unser Haus immer schön warm ist, auch im Winter. Die Heizkosten sind dadurch enorm gering – wir bezahlen lediglich die Stromkosten für die Pumpe und verfeuern keine fossilen Brennstoffe. Der nächste Punkt sind Elektroautos – bis jetzt sieht man sie nur sehr selten auf deutschen Straßen. Das liegt vor allem daran, dass die Autos noch sehr teuer sind: Ein Smart mit Elektroantrieb kostet mit Batterie mindestens 23.000 Euro – und Ihr wisst, wie winzig ein Smart ist. Dafür spart man sich aber die Benzinkosten. Für viele ist aber auch noch ein Punkt, dass die Batterie nicht lange hält: Wer nur ein paar Kilometer pro Tag fährt, hat kein Problem. Für Langstreckenfahrer ist das Elektroauto aber noch nicht geeignet. Der letzte Punkt, der noch gegen diese neue Art von Auto spricht, ist die Verfügbarkeit von Ladestationen. Wer auf dem Land wohnt und seine Garage mit einer Steckdose ausstattet, oder sogar auf dem Dach der Garage eine Sonnenstrom-Anlage aufbaut, hat kein Problem mit dem Auftanken. Aber was tun, wenn man in der Stadt wohnt und keinen eigenen Parkplatz hat? „Tankstellen“ für Elektroautos sind sehr selten. Aber ich bin sicher, diese Probleme werden sich in den nächsten Jahren lösen. Und dann werde ich mir sicher ein Elektroauto kaufen. Atomausstieg, Elektroautos, Energiewende – ein Punkt ist derzeit auch oft im Gespräch, vor allem hier in Bayern. Und zwar die Windräder. Anwohner beschweren sich über den Lärm von Windkraft-Anlagen. Andere finden sie schlichtweg hässlich. Manche fürchten gar, dass die Anlagen schlecht für die Gesundheit sind. Die Akzeptanz in der Bevölkerung muss noch wachsen – ich jedenfalls hätte lieber ein Windrad vor der Tür als ein Kernkraftwerk...
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07:10
SG #096: PEGIDA
SG #096: PEGIDA
Episodio en Slow German
Wer momentan in Deutschland Nachrichten liest, sieht oder hört, dem begegnet ein Wort besonders häufig: Pegida. Dahinter steckt ein Verein aus Dresden. PEGIDA ist eine Abkürzung, sie steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Was macht dieser Verein? Er organisiert seit Oktober 2014 jeden Montag Demonstrationen in Dresden. Die Menschen gehen auf die Straße und protestieren gegen eine angeblich falsche Asylpolitik und Flüchtlingspolitik. Auch in anderen Städten gibt es mittlerweile derartige Demonstrationen, sie sind aber nicht so groß wie in Dresden. Und: Es gibt Gegendemonstrationen – viele Deutsche wehren sich gegen das, was PEGIDA behauptet. Was steckt dahinter? Zunächst einmal wahrscheinlich Angst. Wie so oft. Die Angst vor Dingen, die fremd sind. Und vor fremden Menschen. Vor fremden Kulturen, die man nicht versteht. Und neben der Angst steckt sicher auch Unwissenheit hinter den Demonstrationen. Denn von einer Islamisierung kann nicht die Rede sein – die Zahlen der in Deutschland lebenden Moslems sind gering, geschätzt sind es fünf Prozent der Bevölkerung. In Sachsen, dem Bundesland, in dem Dresden liegt, sind es sogar nur geschätzt 0,5%. Deutschland nimmt zudem im Vergleich zu anderen Ländern sehr wenige Flüchtlinge auf – aber das ist ein anderes Thema. Eines ist jedenfalls klar: Die Rechtsextremen in Deutschland freuen sich sicher über den Erfolg von PEGIDA. Neonazis und auch Hooligans laufen gerne bei den Demonstrationen mit, und PEGIDA distanziert sich nicht von ihnen. Die Zahl der Demonstranten in Dresden ist seit Oktober 2014 gestiegen – von anfangs wenigen Hundert auf jetzt ungefähr 20.000. Erfreulicherweise stieg auch die Zahl der Gegendemonstranten: Fast 100.000 waren es am 12. Januar in ganz Deutschland, allein 20.000 in München. Einige Städte ließen sogar die Beleuchtung großer Gebäude abschalten – zum Beispiel war der Kölner Dom dunkel, als PEGIDA demonstrierte, ebenso das Brandenburger Tor in Berlin. Auch Vertreter der Kirchen fordern Toleranz und warnen vor PEGIDA. Ebenso viele deutsche Politiker. Was will PEGIDA? Gefordert werden unter anderem eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Zuwanderern, die straffällig geworden sind. Ebenso eine gesteuerte Zuwanderung über ein Punktesystem, so wie es in Kanada üblich ist. Und eine konsequente Abschiebepolitik. Kriegsflüchtlinge sollten zwar aufgenommen werden, Wirtschaftsflüchtlinge aber nicht. Vieles ist bereits per Gesetz geregelt und gilt für alle – für Deutsche ebenso wie für gerade erst angekommene Flüchtlinge. Und ich frage mich in diesem Zusammenhang oft, wo die Empathie anderen Menschen gegenüber bleibt? Über Weihnachten waren in dem Ort, in dem meine Eltern leben, viele Flüchtlinge in einer Turnhalle untergebracht – darunter drei hochschwangere Frauen. Muss man vor ihnen Angst haben? Soll man sie so schnell wie möglich aus dem Land schmeißen? Oder hat man Verständnis, dass diese Menschen genau wie wir ein friedliches Leben ohne Armut haben möchten? Noch unverständlicher wird all das wenn man bedenkt, dass sehr viele Deutsche ebenfalls eine Flüchtlingsgeschichte hinter sich haben – der Zweite Weltkrieg ist noch nicht so lange her, oder? Aber manche haben eben doch nichts daraus gelernt. Mich hat jedenfalls sehr gefreut, dass Pegida unter anderem mit viel Humor und Satire begegnet wurde. Plötzlich gab es Aufrufe „Gegen eine Salamisierung des Abendbrotes“, eine Satiresendung schleuste einen verkleideten Moslem auf eine Pegida-Demonstration ein, und in München gab es eine Anti-Pegida-Demonstration mit dem Motto „Tanz den Pegida“. Viele Musiker machen die Anti-Pegida-Demonstrationen zu Open-Air-Konzerten in der Kälte – und locken noch mehr Leute an. Schade finde ich, dass Deutschland durch Aktionen wie diese im Ausland wieder als ausländerfeindlich und Nazi-Land gesehen wird. Ich hoffe Ihr wisst, dass nicht alle Deutschen so denken wie Pegida.
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SG #094: Silvester und Neujahr
SG #094: Silvester und Neujahr
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Schon wieder ist ein Jahr vorbei! Ich hoffe, Ihr habt Weihnachten und die Feiertage gut überstanden. Und jetzt steht schon wieder das nächste Fest auf dem Kalender: Silvester! Am letzten Tag des Jahres, also am 31. Dezember, feiern alle Menschen den Übergang in ein neues Jahr. Wir in Deutschland natürlich auch. Nicht alle Deutschen feiern genau gleich, aber ich versuche Euch zu erzählen, was wir an diesem Tag machen. Bis Mittag haben die Geschäfte noch offen, so lange kann man also noch einkaufen. Und dann ist die Frage, ob man an Silvester zu Hause feiert oder ausgeht. Wer zu Hause feiert kocht üblicherweise ein festliches Essen mit mehreren Gängen, lädt auch gerne Freunde oder Familie zu sich ein und feiert gemeinsam. Das bedeutet dann, dass man einen langen Abend hinter sich bringen muss – und damit es nicht langweilig wird, gibt es einige Routinen, die sich über die Jahre und Jahrzehnte eingebürgert haben. Da ist zum Beispiel eine Sendung im Fernsehen, die viele Deutsche an Silvester sehen: „Dinner for One“. Das ist ein uralter Sketch, gespielt von britischen Schauspielern in den 60er-Jahren. Es geht um eine alte Dame und ihren Diener. Sie feiert ihren 90. Geburtstag – und hätte das gerne mit ihren vier männlichen Freunden getan, doch die sind allesamt schon gestorben. Also feiert sie allein und tut so, als wären diese Freunde da. Butler James muss die Herren spielen – und wird natürlich im Laufe des Abendessens immer betrunkener. Auf www.slowgerman.com stelle ich Euch einen YouTube-Clip von diesem Sketch: http://youtu.be/NDqD0Dz_J-M. Ansonsten laufen im Fernsehen noch einige gute und weniger gute Programme, aber es gibt auch Alternativen. Zum Beispiel das Bleigießen. Man erhitzt kleine Mengen Blei und gießt das dann in kaltes Wasser – es härtet aus und man kann es anfassen. In einem kleinen Buch kann man dann nachlesen, was das gegossene Blei bedeutet. Sieht es aus wie ein Schwein, wie ein Bart, wie eine Leiter? Alles bedeutet etwas und sagt voraus, ob das kommende Jahr gut wird oder nicht. Ein schöner Aberglaube, oder? Noch mehr Aberglaube gefällig? Man soll in der Silvesternacht keine Wäsche waschen und auch nicht arbeiten. Aber kochen darf man. Typische Silvester-Essen sind Fondue oder Raclette. Da sitzt man gemütlich am Tisch zusammen und jeder „kocht“ sein Essen selber. Und es dauert schön lange. Wer nicht zu Hause feiert, der geht entweder schön essen, in ein Konzert oder ins Theater, oder auf eine Party. All das kostet in dieser Nacht mehr als während des restlichen Jahres – aber das nehmen viele Deutsche gern in Kauf, um einen unvergesslichen Silvesterabend zu haben. Ist dann endlich Mitternacht, gehen wir auf die Straße – warm angezogen, denn es ist eisig kalt in dieser Nacht. Wir stoßen mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr an, küssen uns, und bewundern das Feuerwerk. Und dann durchgefroren und müde ab ins Bett. Oder? Wie ist das bei Euch – wie feiert Ihr den Beginn des neuen Jahres? Schreibt gerne in die Kommentarfunktion, oder auf Facebook. Habt Ihr gute Vorsätze für das neue Jahr? Noch fleißiger Deutsch lernen vielleicht? Oder meinen Podcast zu abonnieren, damit Ihr zu jeder Folge Lernmaterial und die normal gesprochenen Folgen bekommt? Würde ich natürlich freuen! Ich wünsche Euch jetzt erstmal einen guten Rutsch ins neue Jahr! Bis bald, Eure Annik.
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05:32
SG #093: Christkind und Weihnachtsmann
SG #093: Christkind und Weihnachtsmann
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In Deutschland gibt es ein Dilemma für Eltern: Kommt denn nun der Weihnachtsmann und bringt die Geschenke, oder ist es das Christkind? Ich habe mir beide Figuren für Euch genauer angeschaut und werde sie hier vorstellen. Fangen wir mit dem Weihnachtsmann an – er bringt den Kindern in Norddeutschland die Geschenke und auch in vielen anderen Ländern der Welt. Vor allem in evangelisch geprägten Regionen. Der Weihnachtsmann ist ein freundlicher alter Mann mit einem langen weißen Bart. Er hat einen roten Mantel an und eine rote Mütze, und er trägt die Geschenke in einem großen Sack mit sich herum. Diese Geschenke bringt er den Kindern an Heiligabend, also am 24. Dezember. Und ganz klar: Nur brave Kinder bekommen ein Geschenk! Wie genau der Weihnachtsmann sich in Deutschland fortbewegt, weiß ich leider nicht – ich habe ihn noch nie gesehen. Aber angeblich hat er auch hier einen Schlitten, der von Rentieren durch die Lüfte gezogen wird. Das ist ein weiter Weg vom Nordpol bis nach Deutschland! Ihr merkt schon, mit dem Weihnachtsmann kenne ich mich nicht besonders gut aus – denn er hat mir noch nie ein Geschenk gebracht. Zu mir kam immer das Christkind, das hat hier in Bayern das Beschenken übernommen. Es muss aber auch die Kinder in Österreich, der Schweiz, in Ungarn, Tschechien und anderen katholischen Regionen beschenken. Viel zu tun! Das Christkind kenne ich als blondes Kind mit Locken und Flügeln. Sieht also aus wie ein kleiner Engel. Leider habe ich auch das Christkind noch nie gesehen – es ist immer so schnell wieder weg! An Heiligabend hört man lediglich ein Glöckchen klingeln – und dann rennt man schnell ins Wohnzimmer zum Weihnachtsbaum, unter dem dann plötzlich Geschenke liegen, die vorher noch nicht da waren. Manchmal sieht man noch die Fußspuren vom Christkind oder Goldstaub, den es hinterlassen hat. Ich freue mich schon sehr auf Weihnachten – wir feiern hier in Deutschland ja am 24. Dezember abends. Ich bin gespannt, was das Christkind dieses Jahr unter den Baum legt! Meinen Wunschzettel hatte ich natürlich längst geschrieben – den kann man hier in München im Rathaus am Marienplatz einem schönen jungen Engel geben, der die Wunschzettel dann an das Christkind weiterleitet. Und man bekommt natürlich auch eine schriftliche Antwort vom Christkind! Kein Grund also, an seiner Existenz zu zweifeln. Und ich bin sicher, dass auch der Weihnachtsmann froh ist, dass ihm jemand bei der Arbeit hilft. Jetzt wünsche ich Euch erstmal frohe Weihnachten! Feiert schön im Kreis Eurer Familie, falls Ihr in einer christlichen Region lebt. Für alle anderen: Habt Geduld mit uns, in der Weihnachtszeit sind wir alle ein bisschen verrückt... Wenn Ihr mir übrigens ein kleines Geschenk machen möchtet, dann abonniert doch den Podcast unter slowgerman.libsyn.com – das kostet nur zwei Dollar pro Monat, hilft mir aber, diesen Podcast zu finanzieren und noch mehr Material für Euch zu produzieren. Frohe Weihnachten! Eure Annik Rubens.
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04:59
SG #092: Schrebergarten
SG #092: Schrebergarten
Episodio en Slow German
Wisst Ihr, was ein Schrebergarten ist? Man kann auch Kleingarten dazu sagen oder Laube. Ich werde Euch heute erzählen, was sich dahinter verbirgt. Viele Deutsche leben in Mietwohnungen. Irgendwo in der Stadt. Sie haben manchmal einen Balkon – aber viele haben nicht einmal das. Auch die Straßen sind oft sehr trist – da steht kein Baum, kein Strauch, nirgendwo ist Grün zu sehen. Was tun die Bewohner also? Sie flüchten in einen Schrebergarten. Mitten in der Stadt gibt es große Grundstücke, die von der Stadt in kleine Parzellen aufgeteilt werden, also in kleine Teile. Vereine verwalten diese Grundstücke und verpachten die einzelnen kleineren Teile an ihre Mitglieder. So kann sich ein Mieter beispielsweise einen kleinen Garten mieten, wo er am Wochenende oder nach Feierabend seine Zeit im Grünen verbringen kann. Im Schnitt sind diese Parzellen 370 Quadratmeter groß. Eine Kollegin von mir hat sich gerade einen Schrebergarten gemietet. Normalerweise muss man hier in München lange auf einer Warteliste stehen, bis man eine Parzelle bekommt – es gibt viel mehr Leute, die einen Schrebergarten haben möchten als Plätze dafür. Aber meine Kollegin hatte Glück. Sie muss nun ein Drittel des Gartens mit Nutzpflanzen bepflanzen, also mit Obst und Gemüse, ein Drittel mit Rasen und ein Drittel kann sie mit Blumen und ähnlichem bepflanzen. Das ist dort alles geregelt. Jeder Verein hat seine eigenen Regeln, wichtig ist aber meistens, dass alle mithelfen, den Schrebergarten sauber und schön zu halten. Meine Kollegin hat jetzt plötzlich 35 Apfelbäume – und muss sehen, was sie mit all den Äpfeln macht! Schrebergärten werden oft von Senioren gepflegt, aber auch viele Familien freuen sich über eine kleine grüne Oase. Meist befindet sich auf dem kleinen Grundstück eine so genannte Laube, also ein kleines Haus oder besser gesagt eine Holzhütte. Manchmal sind diese geheizt und wirklich bewohnbar – aber richtig wohnen darf man hier nicht. Die meisten Laubenpieper – so nennt man die Kleingärtner scherzhaft – sind sehr umweltbewusst. Sie gießen ihren Garten mit Regenwasser und kompostieren ihren Gartenabfall. Was meint Ihr, wie viele Kleingärtner es in Deutschland gibt? Knapp eine Million! Teuer ist es nicht, so einen kleinen Garten zu haben – es kostet ungefähr einen Euro pro Tag. Die meisten Schrebergärten gibt es in Berlin, Hamburg und München, also in den Großstädten. Klar, dass die Bewohner hier eine besonders große Sehnsucht nach grüner Idylle haben. Etwas ähnliches gab es übrigens in der DDR – die Datschen. Eine Datsche war ein Grundstück von 600 Quadratmetern Größe, auf dem ein Sommerhaus stand. Meist standen diese Ferienhä am Ufer von Seen, und auch sie dienten wie die Kleingärten der Erholung der Bürger. Gibt es so etwas auch in Eurem Land? Schreibt gerne in die Kommentarfunktion auf slowgerman.com, ich bin gespannt! Lernmaterial zu dieser Folge und diese Folge noch einmal normal schnell gesprochen gibt es wie immer auf slowgerman.com zu kaufen oder im günstigeren -Abo auf slowgerman.libsyn.com. Danke für Eure Unterstützung und bis zum nächsten Mal! Eure Annik
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05:29
SG #088: Der deutsche Schlager
SG #088: Der deutsche Schlager
Episodio en Slow German
Seit sieben Jahren mache ich diesen Podcast. Sieben Jahre lang habe ich mich um das Thema Fußball gedrückt, bis ich es endlich angepackt habe. Das andere Thema, das ich viele Jahre vor mir hergeschoben habe, ist der Deutsche Schlager. David aus Sacramento hat mich gebeten, darüber zu sprechen. Was ist ein Schlager? Ein Schlager ist ein Lied. Ein deutsch gesungenes Lied, meistens ein Lied mit sehr leicht auswendig zu lernendem Text, den jeder mitsingen kann. Musikalisch sind diese Lieder auch nicht sehr anspruchsvoll – und in der Regel sind die Texte unkritisch. Meist sind es Liebeslieder. Fangen wir in den 60er-Jahren an. Da fallen mir Namen ein wie Freddy Quinn, der mit tiefer Stimme seine Seemannslieder trällerte. Oder Bill Ramsey, der Amerikaner, der mit starkem Akzent deutsche Lieder sang. Oder die Dänin Gitte Haenning und ihr Ohrwurm „Ich will 'nen Cowboy als Mann“. Ich werde versuchen, Euch ein paar YouTube-Videos zu verlinken – schaut also auf slowgerman.com vorbei, dann hört Ihr die Lieder alle. Hier darf ich sie aus rechtlichen Gründen nicht spielen. Irgendwie schienen die Deutschen in den 60er-Jahren es besonders schön zu finden, wenn Nicht-Deutsche Lieder gesungen haben und einen starken Akzent dabei hatten. Sehr beliebt war in Deutschland die Französin Mireille Mathieu, die Griechin Nana Mouskouri oder der Engländer Cliff Richard. Heute singen alle Deutschen gerne englische Lieder – andersrum wagt sich keiner mehr an deutsche Songs heran, oder? Was kam danach? Danach kamen Roy Black und Drafi Deutscher. Roy Black war ein deutscher Schönling, Schauspieler und Sänger und bei den Frauen sehr beliebt. Drafi Deutscher war äußerlich eher das Gegenteil: Unscheinbar und nicht besonders attraktiv. Aber sein Song „Marmor, Stein und Eisen bricht (aber unsere Liebe nicht)“ wird heute noch bei jeder Party gespielt und alle singen mit! Udo Jürgens dürfen wir hier natürlich nicht vergessen, ihn haben wir schon ausführlicher vorgestellt auf der Slow German-Seite. Überspringen wir die Neue Deutsche Welle der 80er-Jahre, und kommen wir in die Gegenwart. Heute feiert die Schlagermusik eine interessante Renaissance. Während vor einem Jahrzehnt eher Senioren Schlager hörten, sind es heute auch die jungen Leute. Seit Jahren ist Andrea Berg ein Kassenschlager. Helene Fischer (auch sie haben wir schon vorgestellt) ist eine sehr attraktive junge Sängerin, die derzeit omnipräsent ist, also überall auftaucht. Sie ist sehr erfolgreich. Und ein junger Österreicher in Lederhosen, Andreas Gabalier, füllt derzeit große Konzerthallen mit seiner Musik. Was gibt es Gutes zu sagen zu Schlagermusik? Sie macht gute Laune, sie ist positiv und optimistisch. Trotzdem kann ich damit nichts anfangen. Sie ist mir zu seicht, zu oberflächlich, zu langweilig. Natürlich hat jedes Genre sein eigenes Strickmuster und vieles wiederholt sich – aber beim Schlager ist mir das alles zu einfach. Aber – es funktioniert. Die Menschen kaufen die Musik, gehen in die Konzerte – und das ist auch gut so. Für Euch da draußen sind Schlager sicher eine gute Möglichkeit, um Deutsch zu lernen – denn in der Regel wird sehr deutlich gesungen und vieles wiederholt sich. Also: Hört Euch mal einige Lieder an und schreibt gerne in die Kommentarfunktion auf Slow German, was Ihr von deutscher Schlagermusik haltet! Das war's wieder für heute – nochmal kurz der Hinweis, dass es jetzt auch einen Podcast von Slow German gibt. Wenn Ihr diesen abonniert, bekommt Ihr automatisch zur MP3-Datei auch eine Vokabelliste und Lernmaterial als PDF. Mehr dazu auf www.slowgerman.com. Danke für Eure Unterstützung!
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05:50
SG #087: Kinderliteratur
SG #087: Kinderliteratur
Episodio en Slow German
Jeden Abend lese ich meinem Sohn etwas vor. Das gehört dazu. Und es freut mich immer wieder, wie viele schöne Geschichten es für Kinder gibt. Einige davon möchte ich Euch heute vorstellen – vielleicht habt Ihr auch Lust, sie zu lesen? Ich habe deutsche Autoren und Geschichten für Euch ausgesucht. Natürlich gibt es ganz neue Literatur für Kinder, aber ich möchte mit den Klassikern beginnen, mit den Büchern und Autoren, mit denen ich selbst aufgewachsen bin und die heute noch sehr beliebt sind. Ein großer deutscher Autor war Otfried Preußler. Er schrieb Geschichten wie „Das kleine Gespenst“ oder „Der Räuber Hotzenplotz“. Das sind freche Figuren, die man sofort ins Herz schließt. Auch wichtig ist natürlich Ellis Kaut – sie schuf eine Figur, die jedes deutsche Kind kennt: Den Pumuckl. Der Pumuckl ist ein Kobold, also ein kleines Wesen, das unsichtbar ist und ständig Scherze macht. Dieser Pumuckl bleibt bei einem Schreinermeister am Holzleim kleben – und wird für diesen sichtbar. Die vielen Abenteuer von Pumuckl und dem Meister Eder sind besonders deswegen beliebt, weil der Pumuckl mutig ist, frech und witzig. Es gibt den Pumuckl auch als Fernsehserie aus den 80er-Jahren und als Hörspiel. In meiner Liste darf ich auch Erich Kästner nicht vergessen. Er schrieb weltbekannte Bücher wie „Das doppelte Lottchen“, „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“. Bücher voller Wortwitz und Klugheit. Fantastische Geschichten – im wahrsten Sinne des Wortes – hat Michael Ende geschrieben. Seine „Unendliche Geschichte“ ist poetisch und fast schon philosophisch zu sehen. Es geht um die Menschen, die keine Bücher mehr lesen und daher ihre Fantasie verlieren. In diesem Buch kommen märchenhafte Figuren vor wie ein Glücksdrache, ein Riese aus Stein und eine uralte Riesen-Schildkröte. Das Beste daran aber: Der Held der Geschichte ist ein kleiner, unscheinbarer Junge, der von den anderen Kindern gehänselt wird. Er rettet die Welt der Fantasie. Kurz gesagt. Aber lest lieber selbst! Michael Ende hat noch eine Figur erschaffen, die die deutschen Kinder lieben: Lukas, den Lokomotivführer. Zusammen mit Jim Knopf, einem kleinen Jungen mit schwarzer Hautfarbe, erlebt er viele Abenteuer auf der ganzen Welt. Und dann sind da noch die Bücher von Janosch. Wie wunderbar! Die bekanntesten Figuren sind der kleine Tiger und der kleine Bär, die sich beispielsweise auf den Weg nach Panama machen nur um am Ende festzustellen, dass es zu Hause doch am schönsten ist. Es gibt aber wie anfangs erwähnt auch moderne Kinderbücher, die sehr beliebt sind. Zum Beispiel die Bücher von Ingo Siegner über den Drachen Kokosnuss. Das ist ein kleiner, mutiger Feuerdrache, der mit seiner Freundin Mathilda, dem Stachelschwein zum Beispiel eine Rakete baut, um zum Mond zu fliegen. Etwas sanfter geht Nele Moost ihre Geschichten vom kleinen Raben Socke an. Der Rabe trägt immer eine rot-geringelte Socke und lernt, dass man nicht lügen soll, dass man mit anderen teilen soll und andere Lektionen. Besonders schön finde ich für kleine Kinder die Bücher über die Kuh Lieselotte. Lieselotte ist eine Postkuh und sie erlebt kleine, unspektakuläre Geschichten. Diese sind aber mit so viel Liebe erzählt und vor allem so schön bebildert, dass sie wirklich Spaß machen. Ich könnte noch ewig so weitermachen – unser Bücherschrank ist bis zum Rand voll! Aber ich fände es viel schöner, wenn Ihr in die Kommentarfunktion Eure Lieblings-Kinderbücher schreibt – ich bin gespannt auf Eure Vorschläge! Das war's wieder für heute – nochmal kurz der Hinweis, dass es jetzt auch einen Podcast von Slow German gibt. Wenn Ihr diesen abonniert, bekommt Ihr automatisch zur MP3-Datei auch eine Vokabelliste und Lernmaterial als PDF. Mehr dazu auf www.slowgerman.com. Danke für Eure Unterstützung!
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05:52
SG #086: Stolpersteine
SG #086: Stolpersteine
Episodio en Slow German
Ich war dieses Jahr zwei Mal in Berlin. Ich mag die Stadt. Sie ist groß und doch klein, wenn Ihr versteht was ich meine. Berlin ist Deutschlands größte Stadt – aber sie ist in viele Stadtviertel unterteilt, die dann doch den Charme von einer Kleinstadt haben. Was ich Euch aber eigentlich erzählen möchte ist die Geschichte der Stolpersteine. Wenn Ihr in Berlin unterwegs seid und mal auf den Boden blickt, dann werdet Ihr sie schnell entdecken. Stolpersteine sind golden glänzende Pflastersteine auf dem Gehweg. Der Gehweg ist der Streifen auf der Straße neben der Fahrbahn, auf dem sich die Fußgänger ungestört bewegen können. Aber das wisst Ihr sicher, oder? Wird auch Bürgersteig genannt, oder bei uns in Bayern gerne auch mal französisch „Trottoir“. Zurück zu den Stolpersteinen. Dahinter steckt ein Künstler namens Gunter Demnig. 1995 begann er mit der Aktion in Köln, danach kam Berlin dran. Die Behörden wurden zunächst nicht um Erlaubnis gebeten. Später schon. Was steht auf den Stolpersteinen? Es sind die Namen von NS-Opfern. Verlegt vor den Hän, in denen sie beispielsweise vor ihrer Deportation in Konzentrationslager lebten. Darunter meist das Geburtsdatum der Personen, das Datum ihrer Deportation und ihrer Ermordung in Konzentrationslagern. Einige haben den Freitod gewählt, wie man so schön sagt – sich also selber umgebracht. Es sind die Namen von Frauen, Männern und Kindern, von alten Menschen und jungen. Finanziert wird das Projekt durch Spenden, denn immerhin kostet ein Stein mit Messingplatte rund 120 Euro. 48000 Steine wurden bislang in ganz Europa verlegt. Hier in München ist die Verlegung auf öffentlichem Grund nicht erlaubt – daher gibt es nur einige Stolpersteine auf privaten Grundstücken. Im Internet kann man sich in Ruhe alle Stolpersteine ansehen und lesen, was über die erwähnten Personen bekannt ist. Es sind meist schreckliche Geschichten, die sich aus den wenigen Daten ablesen lassen. Daher finde ich diese Art des Gedenkens an den Holocaust viel wirksamer als ein riesiges Mahnmal wie jenes in Berlin, das gerade bröckelt. Denn man kommt um die Stolpersteine nicht herum – sie sind überall. Das zeigt, wie riesig das Ausmaß der Gräueltaten war. Es traf in jeder Straße jemanden, in vielen Hän ganze Familien. Stellt Euch die Straße vor, in der Ihr lebt – und blickt auf die Hä dort. Seht Ihr das Haus an der Ecke? Da wäre vielleicht die ganze Familie abgeführt und ermordet worden. Die Bewohner des gelben Hauses weiter vorne auch. Und der Herr mit dem Hund, der immer zur gleichen Zeit spazieren ging. Schrecklich, oder? Ich hoffe, Ihr lebt in friedlichen Zeiten und Ländern – wenn nicht, wünsche ich Euch viel Kraft und Energie und Gesundheit. Damit möchte ich heute schließen und noch kurz auf eine Neuerung aufmerksam machen: Seit heute gibt es einen Podcast von Slow German. Wenn Ihr diesen abonniert, bekommt Ihr automatisch zur MP3-Datei auch eine Vokabelliste und Lernmaterial als PDF. Mehr dazu auf www.slowgerman.com. Danke für Eure Unterstützung!
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04:50
SG Dialog #3: Im Supermarkt
SG Dialog #3: Im Supermarkt
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Dialog: Im Supermarkt Entschuldigung, wo sind denn hier die Tomaten? Da vorne, in der Gemüseabteilung. Da habe ich schon nachgeschaut, aber ich habe sie nicht gesehen. Doch, sie sind vorne links, gleich am Eingang. Danke, ich geh nochmal nachsehen. Ist denn momentan irgendwas im Angebot? Wir haben frischen Spargel, da kostet das Pfund nur 5 Euro. Oh, das klingt gut. Ist der Spargel denn aus Deutschland oder wurde er importiert? Das ist deutscher Spargel. Bayerischer, um genau zu sein. Schön, da nehme ich ein Pfund mit. Oder besser gleich zwei. Sie haben wohl Hunger? Und wie! Ich weiß, man sollte nicht hungrig einkaufen gehen, sonst kauft man noch mehr ein als man braucht. Tja, mich würde es freuen. Kann ich Ihnen noch etwas anbieten? Zum Spargel bräuchte ich noch Kartoffeln. Die sind dort drüben, neben den Zwiebeln. Wir haben ganz junge, zarte Kartoffeln, die muss man nicht schälen. Gut, dann ist der Abend also gerettet. Spargel mit Kartoffeln. Schinken hole ich noch hinten an der Fleischtheke. Und ein bisschen Butter als Sauce habe ich noch daheim. Wie sieht's mit einer Nachspeise dazu aus? Nachspeise? Was t denn zu Spargel? Natürlich der Klassiker: Erdbeeren. Frische Erdbeeren. Mit etwas Vanilleeis vielleicht. Oh ja! Gute Idee. Und dann bräuchte ich noch etwas Weißwein zum Spargel. Ich habe sonst nur Leitungswasser daheim. Stimmt, habe ich vergessen zu fragen... Sonst noch einen Wunsch? Naja... Ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll... Was denn? Ich hab ehrlich gesagt gar keine Lust, das schöne Essen alleine zu essen. Haben Sie nicht Lust, mitzuessen? Na da sag ich nicht nein. Sehr gerne! Dann bis später – sagen wir um 8? Ich schreib Ihnen meine Adresse auf... Super. Bis dann! Ciao!
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SG #085: Öko und Bio
SG #085: Öko und Bio
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Wenn Ihr in Deutschland einkaufen geht, werdet Ihr sehr oft das Wort „Bio“ sehen. Es ist derzeit im Trend. Es gibt ganze Abteilungen in Supermärkten, in denen alles „bio“ ist. Und nicht nur das: Es gibt ganze Supermärkte, in denen alles „bio“ ist. Es gibt kleine Aufkleber oder so genannte Siegel, die dem Käufer versichern, dass das Produkt wirklich aus ökologischem Anbau stammt. Was bedeutet das? Es gibt eine gesetzliche Definition dafür, was in Europa ökologisch ist. Unter anderem gehört zu dieser Definition, dass die Produkte nicht gentechnisch verändert sein dürfen. Bei Mais ist das ja zum Beispiel ein Thema. Außerdem dürfen keine Pestizide, also Gifte zur Bekämpfung von Schädlingen, eingesetzt werden, ebensowenig wie Kunstdünger. Bei Fleisch geht es natürlich darum, dass die Tiere artgerecht gehalten werden sollen und weniger Antibiotika und Wachstumshormone bekommen. Achtet mal darauf, wenn Ihr in Deutschland einkauft – entweder steht „Bio“ drauf oder es ist eine kleine grüne Fahne abgebildet mit einem Blatt, das aus Sternchen besteht... Viele Bio-Produkte sind teurer als die herkömmlich hergestellten Lebensmittel. Aber das nehmen einige Deutsche in Kauf, um gesünder zu leben. Ich kann Euch mal erzählen, wie ich das selber mache. Jeden Dienstag gehe ich ins Internet. Dort gibt es einen Service, der nennt sich Ökokiste. Das ist ein Online-Shop für ökologische Lebensmittel. Dort bestelle ich Brot, Joghurt, Milch, Käse, Wurst, Obst und Gemüse. Am Donnerstag stehen dann morgens bei mir vor der Tür große Kisten mit den bestellten Lebensmitteln. In der nächsten Woche kommen dann neue Kisten, und die alten werden wieder mitgenommen. So habe ich keinen Müll durch Plastiktüten. Praktisch, oder? Ich achte beim Einkauf darauf, dass ich auch regionale Lebensmittel kaufe. Wenn ich Äpfel kaufen möchte, steht genau dabei, aus welchem Land sie kommen. Wenn es möglich ist, kaufe ich dann deutsche oder österreichische Äpfel, keine aus Neuseeland. Ich finde es wichtig, regionale Produkte zu kaufen. Damit unterstützt man die Bauern aus der eigenen Region. Die Produkte, die es bei der Ökokiste nicht gibt, oder die mir dort schlicht zu teuer sind, kaufe ich dann im normalen Supermarkt ein. Dort schaue ich auch zuerst in die Bio-Abteilung, und erst wenn dort nichts ist, nehme ich ein „normales“ Produkt. Diese Woche ging es mir bei Himbeeren so – eine Schale mit 125 Gramm hat über 5 Euro gekostet! Das wollte ich nicht zahlen. Mit dem Einkauf kann man die Welt verändern – das glaube ich und das glauben viele Deutsche. Aber es ist schwierig, immer das Richtige zu tun. Es gibt so viele Faktoren, auf die man achten muss! Ich möchte, dass die Tiere nicht gequält werden, also kaufe ich beispielsweise Bio-Eier, da werden die Tiere mit etwas mehr Platz auf dem Boden und draußen gehalten und nicht im Käfig wie in anderen Ländern. Jedes Ei hat einen Aufdruck – da kann man lesen, wo es herkommt und wie das Tier gehalten wurde. Ich kaufe nur Bio-Eier, also die Eier auf denen eine „0“ steht. Dann geht es natürlich noch um Gifte oder Zusatzstoffe, die wir in unserem Essen nicht haben wollen. Und um die Arbeitsbedingungen für die Menschen, die unsere Lebensmittel herstellen. Auch bei Kleidung sollte man auf so etwas achten – aber das tun leider wenige Menschen. Was noch? Die Transportwege habe ich schon angesprochen, lieber Produkte aus der Region kaufen, die jetzt gerade Saison haben. Saison haben bedeutet, dass sie jetzt gerade auf dem Feld wachsen – und nicht im Gewächshaus geerntet wurden. Niemand braucht Erdbeeren im Dezember! Und dann sollten wir alle viel weniger Fleisch essen – auch das ist ein Trend in Deutschland. Früher, also zu Zeiten meiner Großeltern, gab es nur einmal pro Woche Fleisch. Fleisch war wertvoll, es war etwas Besonderes. Mittlerweile ist es normal geworden, jeden Tag Fleisch zu essen. Aber das ist weder gesund noch gut für unsere Erde. Die Fleischherstellung braucht viel Wasser, die Tiere werden oft nicht gut gehalten und mit Medikamenten und Hormonen behandelt – und es ist besser für uns, wenn wir viele verschiedene Dinge essen. Ein schwieriges Thema. Ich finde es wichtig, dass man sich wenigstens Gedanken über diese Themen macht und versucht, das eigene Verhalten zu überdenken. Lebensmittel sollten nicht gekauft werden, weil sie besonders billig sind, sondern weil sie besonders gut sind! Die Deutschen geben mit am wenigsten Geld für Lebensmittel aus – unsere europäischen Nachbarn geben viel mehr aus. Es ist wichtig, dass wir wieder lernen, das Essen zu genießen, anstatt möglichst große Mengen zu essen. Oder? Wie ist das in Eurem Land? Schreibt gerne in die Kommentarfunktion, ich bin gespannt!
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