
Die keltische Göttin Mis soll sich, so will es die Legende, nach dem Tod ihres Vaters in ein wildes, ungezähmtes Wesen verwandelt haben. Ihre Gestalt wird gerne als Metapher verwendet für den Umgang mit Verlust und die Suche nach der eigenen Identität. Erfahrungen, die der - teils in Melbourne, teils in Berlin lebenden - Künstlerin Jesse Monk offenbar nicht fremd sind. Jedenfalls hat sie dem keltischen Mythos jetzt ein ganzes Konzeptalbum gewidmet: "Mis O' The Mountains" klingt teils avantgardistisch, teils archaisch. Auf ruhige, intime Folkmomente folgen manchmal ganz unvermittelt agen experimenteller Klangkunst. Jesse Monk mischt hypnotische Rhythmen mit schwebender Melancholie, entwirft surreale Traumbilder und erinnert in ihren besten Momenten an Künstler:innen wie Joni Mitchell oder Sam Amidon. Schon ihr Debütalbum "Continually Becoming" vor zwei Jahren hat aufhorchen lassen, jetzt sind wir gespannt auf den Nachfolger "Mis O’ The Mountains". 4j1i6q